Zu aktuellen Ereignissen

Liebe Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde,
nichts wird derzeit so intensiv und kontrovers diskutiert wie das Flüchtlingsthema.
Da ist es gut zu wissen, dass die Einflussmöglichkeiten der
Gemeinde auf die Regulierung von Wegen, die die Flüchtlinge durch
unseren Landkreis ziehen, oder auf die Verteilung von Flüchtlingskontingenten
auf die einzelnen Bundesländer sowie die Unterbringung
von Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, sehr gering
sind. So hat die Gemeinde auch kein Mitspracherecht. Die Menschen
kommen in Deutschland an und werden nach einem Schlüssel auf die
Bundesländer verteilt und die wiederum verteilen auf die Städte und
Kreise. Die Kreise teilen dann bestimmte Kontingente den Gemeinden
zu. Mecklenburg-Vorpommern ist als Flächenland mit seiner geringeren
Einwohnerzahl nur in der Lage, eine im Vergleich zu den anderen
Bundesländern vergleichsweise geringe Anzahl von Menschen aufzunehmen.
Das wird bei den Verteilungen berücksichtigt. Nichtsdestotrotz
bleibt die Aufgabe groß und ist verantwortungsvolles Handeln
notwendig. Deshalb unterstützt unsere Gemeinde den Landkreis gemäß
unserer Möglichkeiten. Das heißt auch, dass wir nicht jeder Anfrage
auf Unterstützung zustimmen können. So wurde ursprünglich
vorgeschlagen, den Sportpark Barge zu einer Sammelunterkunft für
500 Menschen umzugestalten. Dem konnte die Gemeinde nicht zustimmen.
Denn durch vorhandene Planungen zum Hoteldorf-Projekt,
die einen Daueraufenthalt von so vielen Menschen auch wegen der
EMV-Nachbarn nicht sinnvoll erscheinen lässt, waren der Gemeinde
die Hände gebunden. Bei der Suche nach einem anderen Objekt,
das dem Landkreis angeboten werden könnte, ist das alte Bauernhaus
vor der Kulturscheune ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt. Der
Standort erschien ideal. Warum? Zum einen auf Grund der Nähe zu
unserem Jugendclub und zu unserem Sportzentrum, und zum anderen
wegen des unmittelbaren Kontaktes zu unserem Ärztehaus. Der Landkreis
hätte nämlich gern bis zu zehn Kinder bzw. Jugendliche unter
18 Jahre dort untergebracht. Dabei handelt es sich um unbegleitete
Kinder, die in einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung in den Genuss von
Unterkunft, Verpflegung, Kontakt, Bildung und Ausbildung kommen
könnten. Dass die Gemeinde dabei in die günstige Lage gerät, durch
eine umfassende Instandsetzung des Hauses einen gemeindebaulichen
Missstand zu beseitigen, ist ein Begleitumstand, der die Flüchtlingshilfe
mit der Wiederbewohnbarkeit eines solchen Objektes positiv
verbinden kann. Die Trägerschaft übernähme die AWO, die dann fünf
Sozialarbeiter, eine Hauswirtschaftlerin und eine Dolmetscherin für
diese jungen Menschen einsetzen würde.
Abschließend bliebe festzuhalten, dass die Hauptlast der gesamten
Flüchtlingsproblematik Bad Doberan, Güstrow und Bützow tragen.
In unserer Gemeinde steht das Signal weiterhin auf Wachstum und
Zuzug. So gibt es gegenwärtig Verhandlungen mit dem Landkreis und
der Stadt Rostock sowie mit der Raumplanung um die Erlaubnis für
den Bau von 20 bis 30 Wohnungen in der Gemeinde. Wird die Genehmigung
erteilt, dann verbindet sich natürlich damit die Hoffnung auf
eine weitere Verjüngung unserer Gemeinde durch den Zuzug junger
Leute.
Darauf heißt es, vorbereitet zu sein. Die Bemühungen um die Erweiterung
unserer Kindertagesstätte „Storchennest“ gehören dabei genauso
in die vorausschauende Vorbereitung, wie der Aufbau eines neuen
Sportlerheims, zu dem die ersten Schritte getan sind. Zuschüsse sind
beantragt und die weiteren Planungen laufen. Das Gewerbegebiet am
Sportpark Barge wird erweitert, um Investoren Ansiedlungsmöglichkeiten
zu schaffen. Das wiederum wird dann zur Erhöhung der Attraktivität
unseres Gewerbegebietes beitragen.
In der Absicht, auch den älteren Bürgern die Gemeinde weiterhin als
liebens- und lebenswert zu gestalten, ist die Gemeinde weiterhin aktiv.
Im Kern der Aktivitäten steht das altersgerechte Wohnen. In den nächsten
Wochen wird der erste Spatenstich dazu erwartet.
Ihr Bürgermeister
Eduardo Catalán Bermudez
A pro pos: Zwei unterschiedliche Arbeitsfelder sind noch zu benennen:
1. Die Arbeiten am Bauernhaus neben der Kulturscheune dienen
der Untersuchung von Schadstoffbelastungen. Dort ist aber alles o.k.
2. Geplant ist die Entschlammung des Bauernteiches in Bargeshagen.
Denn gerade dort befinden sich wichtige Teile der Feuerlöschwasser-
Sicherung und des Hochwasserschutzes.